Merkblatt MO-05/1 Schnittstelle Bauwerksabdichtung – Baukörperanschluss bodentiefer Elemente
- Artikel-Nr.: 767109-DL
- Herausgeber: ift Rosenheim
- ISBN-Nummer: 978-3-86791-509-0
Merkblatt MO-05/1 „Schnittstelle Bauwerksabdichtung – Baukörperanschluss bodentiefer Elemente; Anforderungen an die Planung und Ausführung“
Beteiligte Verbände (alph.):
Bundesfachabteilung Bauwerksabdichtung (BFA BWA) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. | Bundesverband Metall – Vereinigung Deutscher Metallhandwerke | ift Rosenheim | Tischler Schreiner Deutschland – Bundesinnungsverband des Tischler- und Schreinerhandwerks | Unabhängige Berater für Fassadentechnik e.V. (UBF) | Verband Fenster + Fassade (VFF) | Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e.V. (ZVDH) – Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik
Der Anschluss bodentiefer Fenster- und Türelemente an den Baukörper im Fußpunktbereich ist eine der wichtigen Schnittstellen in der Gebäudehülle, insbesondere, wenn dieser im Einzugsbereich einer Bauwerksabdichtung bei erdberührten Bauteilen oder einer Dach- bzw. Terrassenabdichtung bei genutzten oder nicht genutzten Dächern, Balkonen und Loggien liegt.
An moderne Fenster- und Türelemente werden zahlreiche Anforderungen gestellt. Neben höchsten Qualitäts- und Leistungsansprüchen, wie z.B. an Luft- und Schlagregendichtheit, Windwiderstandsfähigkeit oder den Schall- und Wärmeschutz, erwarten Nutzer und Architekten oft möglichst formschöne und vor allem barrierefreie Übergänge mit großen Glasflächen, schmalen Rahmen und verdeckten Sonnenschutzführungen. Weiter wird im Rahmen der Landesbauordnungen (LBO) oder bei der Nutzung von Fördermitteln eine Barrierefreiheit vorgegeben – also der Einsatz barrierefreier Schwellen.
Bei Erfüllung all dieser Anforderungen entstehen zwangsläufig Zielkonflikte, die sich insbesondere beim Anschluss der Bauwerks-, Dach- oder Terrassenabdichtung an Fenster- und Türelementen zeigen. Verschärft wird die Problematik durch die aktuelle Architektur mit ihren ungeschützten, direkt bewitterten Fenstern und Fassaden, aber auch durch den vermehrten Einsatz feuchteempfindlicher Materialien.
Die Baukörperanschlüsse sind nicht nur aufgrund der teils gegensätzlichen technisch/optischen Anforderungen, sondern auch aufgrund der Beteiligung mehrerer Gewerke und der oftmals nicht koordiniert ablaufenden Planungsprozesse immer wieder die Ursache von Konflikten und Diskussionen bei Bauvorhaben.
Letztendlich sind eine unzureichende Planung und Abstimmung der beteiligten Gewerke eine häufige Ursache von Auseinandersetzungen mit behaupteten und tatsächlichen Mängeln und damit auch von Mehrkosten. Daher gilt insbesondere bei dieser gewerkeübergreifenden Schnittstelle der Grundsatz: Kein Einbau ohne vorherige Planung und Koordination!
Dies begründet sich im Wesentlichen aus der zwingend notwendigen, planerischen Berücksichtigung objektspezifischer Anforderungen und den daraus abzuleitenden, erforderlichen Abdichtungsmaßnahmen und ggf. vorzusehenden baulichen Kompensationsmaßnahmen zur Sicherstellung einer dauerhaften und gebrauchstauglichen Ausführung.
Insbesondere bei dieser Schnittstelle ist das Ineinandergreifen der angrenzenden Gewerke zu planen, die Leistungen sind eindeutig auszuschreiben und abzugrenzen sowie hinsichtlich der Ausführung zu koordinieren. Das vorliegende gewerkeübergreifende Merkblatt soll helfen, die Schnittstellen zwischen bodentiefen Fenster- und Türelementen, mit z.B. Bodenschwelle, Bodeneinstands- oder Sohlbankprofil und die Bauwerks-, Dach- oder Terrassenabdichtung aufeinander abzustimmen, so dass eine fachgerechte Ausführung durch alle beteiligten Gewerke ermöglicht wird.
Weiterhin sollen das Bewusstsein der beteiligten Gewerke geschärft, Lösungsansätze für Planer, Ausschreibende und Ausführende aufgezeigt und gebrauchstaugliche Beispiele für den Anschluss von Abdichtungen an bodentiefe Fenster- und Türelemente dargestellt werden.
| Thema: | Montage |
| Sprache: | Deutsch |
| Produkte: | Fenster, Türen + Tore |